Lisa Tiemann – Couples

Laufzeit der Ausstellung:
14. – 30. Juli 2016

Lisa Tiemann – Couples

Skulpturale Arbeiten

Neue abstrakte Arbeiten von Lisa Tiemann. Eine Opening-Night mit großartiger Kunst, vielen Freunden und Drinks präsentiert von Erika Riesenkampff (Reign of Art) und KANYA BERLIN.


Laufzeit der Ausstellung: 14. – 30. Juli 2016

 

 

Lisa Tiemanns (* 1981) abstrakte Skulpturen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Form, Materialität und Farbe. In ihnen schwingt der philosophische Diskurs mit, der Tiemanns kreatives Schaffen motiviert. Es liegt ihr nicht daran ein statisches Zeichensystem zu definieren, vielmehr möchte sie bestehende Paradigmen aufbrechen, die allen Dingen einen absoluten Wert zuordnen. Das verbindende Thema ihrer Auseinandersetzung ist die volatile Beziehung zwischen Form und Bedeutung. In diesem Sinne können ihre Skulpturen als Momentaufnahmen eines dynamischen Systems gelesen werden.

Couples ist Tiemanns erste Einzelausstellung in Berlin und beschäftigt sich mit dem Verhältnis zweier Elemente unterschiedlicher Materialität. Als Ausgangspunkt für die Serie hat die Künstlerin eine Reihe elementarer Formen entworfen und jeweils in ein Skulpturenpaar übersetzt. Jedes besteht aus einem Objekt aus Keramik und einem Objekt aus Papier, die sich aneinanderschmiegen und dabei beide die gleiche vordefinierte Form einnehmen. Während die zwei Elemente offensichtlich eine Verbindung eingehen und so als Einheit wahrgenommen werden können, so bleiben doch an manchen Stellen durch Verschiebungen Lücken bestehen. In diesem Abstand zwischen den Elementen wirken anziehende und abstoßende Kräfte und generieren ein kreatives Spannungsfeld in dem sich auch Gleichgewicht einstellen kann. Bei den Formen, die Tiemann wählt, handelt es sich nicht um konstruierte oder vollendete Posen sondern vielmehr um Übergangspositionen eines fortwährenden Bewegungsablaufs. Die Couples haben dabei eine subjektive Qualität und es mag dem Betrachter fast so vorkommen als hätten sie sich aus eigenem Antrieb in die gegebene Form gedehnt und gebogen. Obwohl die Serie als abgeschlossener Themenkomplex für sich steht, ist sie gleichzeitig tief in das Gesamtwerk der Künstlerin eigebettet.

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Bei einigen der Arbeiten von Tiemann handelt es sich um einfache geometrische Formen, während andere vielmehr an dreidimensionale Zeichnungen erinnern. Ein einzelnes Symbol wie beispielsweise ein Kreis ruft im Betrachter sehr grundliegende Assoziationen und Konzepte wach. Im Vergleich haben Tiemanns gestische Arbeiten einen nahezu narrativen Charakter. Die Skulpturen präsentieren sich auf Podesten, werden an der Wand montiert oder ragen hängend in den Raum hinein.

Tiemann arbeitet aktuell hauptsächlich mit Ton, der sich als Material einem primitiven Schaffensprozess leiht, bei dem die Hände der Künstlerin die formgebenden Werkzeuge sind. Der Ausgangspunkt jeder Skulptur ist eine Form, die sich Tiemann im Vorfeld zeichnerisch erarbeitet hat. Mit diesem Bild im Kopf biegt, dehnt und knotet die Künsterlin die vierkantigen Ton-Stränge in ihre endgültige Gestalt. Dabei sind präzise Planung und der Einsatz von Unterbaukonstruktionen notwendig. Tiemann verfolgt dabei stets eine prozesshafte Herangehensweise und behält sich den Freiraum für Unvorhergesehenes vor. Davon zeugen auch die kleinen Unregelmäßigkeiten und Spuren, die auf dem Ton zurückbleiben und gleichzeitig auf den Künstler als Urheber hinweisen. Tiemanns Skulpturen werden durchs Brennen des Tons starr und unbeweglich, und doch drückt sich ihnen das Wirken physikalischer Kräfte aus. So verkörpern sie ein fragiles Gleichgewicht und scheinen eine bevorstehende Veränderung anzudeuten.

In einem zweiten Schritt werden die Keramikelemente farbig glasiert. Davon abhängig, kann die wahrgenommene Materialität der Skulpturen sehr unterschiedliche Ausprägungen annehmen. So wirkt eine Arbeit warm, schwer und durchlässig während eine andere kühl reflektiert. Tiemann setzt der Keramik oftmals ein weiteres Material wie beispielsweise Latex, Stahl oder Papier entgegen. Die konrastierenden Elemente bilden dabei eine skulpturale Einheit. Auf diese Weise gewinnt das Thema Materialität in ihren Arbeiten zusätzlich an Bedeutung.

Lisa Tiemann studierte an der Universität der Künste in Berlin bei Tony Cragg and am Chelsea College of Art and Design in London. Ihre Arbeiten wurden bereits bei zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und international gezeigt, zuletzt im Mai 2016 bei der Kunstmesse NADA in New York.

Eine Ausstellung von REIGN OF ART
Virtueller Showroom sowie pop-up Galerie für junge zeitgenössische Kunst.
www.reignofart.com

 

Dokumentation der Ausstellung:
Download: PDF – Datei 

 

Öffnungszeiten:
Opening:
14. Juli 2016: 18:00 bis 22:30 Uhr
Geöffnet
: Samstags 13:00 bis 18:00
sowie nach Vereinbarung per Email an riesenkampff@reignofart.com
Laufzeit der Ausstellung:
14. – 30. Juli 2016

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